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Filmprogramm

Sergej Eisenstein. Mexikanskaja Fantasija

Freitag, 5. Oktober 2012 - 22:00

Im Dezember 1930 ging Sergej Eisenstein nach Mexiko um einen Filmepos über die Vergangenheit und Zukunft des Landes zu schaffen. Mexiko in der Zeit vor Kolumbus, mit seinen uralten Geheimnissen, Mexiko mit seinen im Urwald versteckten Dörfern, seinen Sitten und Bräuchen, das exaltierte 'spanische' Mexiko, das von der Kultur der Eroberer geprägt wurde, das tragische Mexiko der Diktatur von Díaz, Mexiko im Aufstand und Mexiko, das zielstrebig ins 20. Jahrhundert schreitet. Dieses Großprojekt sollte jedoch nicht vollendet werden. Die Dreharbeiten wurden abgebrochen und Eisenstein kehrte nach Moskau zurück ohne die Berge von Filmmaterial gesichtet zu haben, die lange Jahre in Amerika zurückblieben.

Oleg Kovalovs Film Sergej Eisenstein. Mexikanskaja Fantasija (RU 1998) ist, obgleich er vorrangig mit Eisensteins Material arbeitet, kein Versuch einer Rekonstruktion des Filmfreskos, sondern eine freie Reflexion über das Thema des unvollendeten Films.

Sergej Eisenstein. Mexikanskaja Fantasija, Oleg Kovalov, RU 1998, 100 min

México Afuera (Mexiko von außen)

Samstag, 6. Oktober 2012 - 19:30

Von Peter Zorn

Faszinosum Mexiko. Einerseits sind es die Ausgelassenheit, Lebenslust und Gastfreundlichkeit seiner Bewohner, die Farben und Gerüche der Märkte, die magischen Orte der Natur und die surreale Hauptstadt, die den ersten Eindruck des Besuchers dominieren. Andererseits scheint die brutale Einschreibung der Konquistadores eine blutrote Spur in das kollektive Gedächtnis des Landes zu ziehen. Eine Blutspur, die nicht abzureißen droht: Bestimmten bis zur Jahrtausendwende die Berichte und Bilder des Konflikts in Chiapas die Außenwahrnehmung, sind es seit 2006 die anhaltenden grausamen Massaker und Vormachtskämpfe der Kartelle, ausgelöst durch den sogenannten »Krieg gegen die Drogen«.

Der erste filmische Blick von außen ist daher der des mexikanischen Migranten – eine Perspektive, wie sie übrigens auch einige der Stipendiaten des EMARE MEX Programmes während ihres Europaaufenthaltes innegehabt haben könnten. Victor Orozco beendete sein Masterstudium 2012 bei dem Dokumentarfilmemacher Pepe Danquart an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg mit einem Animadokfilm – einem autobiografischen Animationsfilm, der auf der Situation des Studienaufenthaltes Orozcos beruht und den schmerzlichen Blick via Computerbildschirm auf sein Heimatland zeigt: Ein blutender, aus der Arena entfliehender Stier, dem er Flügel anmalt, die Erschießung eines Mitglieds des Zeta Drogenkartells, die verstreuten Leichen von  Opfern eines Narco-Anschlags. Die Realität 2.0 der Internetstreams und YouTube Videos aus Mexiko wird wortwörtlich überzeichnet und damit zu einer schizophrenen Melange aus Emotion und Distanziertheit. Orozco zieht das Fazit: »In Mexiko scheint die Sonne immer noch am schönsten, aber dadurch verwesen die Toten schneller.«

Die Reihe der Künstler, die sich von Mexiko inspirieren ließen, dürfte endlos sein. Die drei folgenden Filme und Videos sind aktuelle Beispiele, die unterschiedliche Facetten mexikanischer Kultur in das Blickfeld rücken.

Seine Verwandlungsfähigkeit in seinen Filmen, die zwischen Hommage und Abrechnung mit der US-amerikanischen Popkultur  – vor allem jener Hollywoods – changieren, ließen den in Berlin lebenden Videokünstler Bjørn Melhus in den letzten 15 Jahren zum Shooting Star der Kunstszene avancieren. In Hecho en México greift der anlässlich der Feier der 200-jährigen Unabhängigkeit Mexikos 2010 zu einem Stipendium eingeladene Künstler die zunehmende Militarisierung und Gewaltanspannung seines Gastgeberlandes auf. In populären Läden im historischen Zentrum von Mexiko-Stadt kaufte er sich Uniformierung und Spielzeugutensilien (para-)militärischer Eliteeinheiten. Der von Melhus dargestellte schwer bewaffnete Krieger streift hoch zu Ross durch den mexikanischen Wald, begleitet von spannungsschwangerer Musik. Die Szene, die Rambo 5 entstammen könnte, findet aber nicht zur üblichen Entladung in ejakulierendem Maschinengewehrgetöse, sondern bewegt sich in einem fünfminütigen Loop, dem üblichen Format für Videoinstallationen. So wie sich Mexiko scheinbar in einer fortwährenden Schleife der Gewalt befindet, so wiederholen sich Posen und Gebaren des Kriegers, und er blickt durch sein Fernglas auf die Überreste der menschenentleerten Stadt bis zum Tag des jüngsten Gerichts.

Für die niederländische Meisterin der Punk-Animationscollage Martha Colburn sind Motive wie Totenschädel und Skelette ein oft wiederkehrendes Element ihres Œuvres. Sie collagiert Found Footage (gefundenes Material), arbeitet mit Stop-Motion wie beim Puppentrickfilm, malt auf Glas und kratzt und locht das 16mm-Filmmaterial um ihre an Pop Art erinnernden Animationen zu erstellen. Neben Punk- arbeitet sie gerne auch mit Jazzmusikern zusammen. Secrets of Mexuality, eine schnelle Animationscollage aus Aufnahmen von Luchadores (Wrestlern) und Kitschgemälden, unterlegt sie mit Musik des mexikanischen Avantgarde-Komponisten Felipe Waller. Sex, Gewalt und Tod bilden hier die Motive der mexikanischen Grundfesten, die in schneller Abfolge zitiert, zerschnitten, gescratcht und übermalt werden. Den Luchadores als Urbildern des Machismo werden abwechselnd Genderattribute wie Brüste und erigierte Penisse eingeritzt, und wie schon in Reality 2.0 taucht der Stierkampf als ein zentrales Element iberoamerikanischer Macho-Kultur auf. 

In soy mi madre überspitzt der britische Video-, Foto- und Performancekünstler Phil Collins (nicht der Musiker, aber in der Kunstszene ähnlich bekannt) die Motive der populären mexikanischen Telenovelas zu einem humorvollen Kondensat aller nur denkbaren Beziehungswendungen innerhalb einer großbürgerlichen mexikanischen Familie und ihres Personals. Das üppig ausgestattete und auf 16mm fotografierte Kammerspiel birst geradezu vor dramatisch-emotionalen Überraschungen und Plot Points. Patricia Reyes Spíndola, Gina Morett, Verónica Langer and Zaide Silvia Gutrrez, allesamt bekannte Gesichter der täglichen Telenovelas, spielen mit Begeisterung jede Intrige und jeden Skandal aus und treiben damit ihr eigenes urmexikanisches Genre auf die Spitze. Damit verdeutlichen sie, »wie Gender und Klassenidentitäten in mexikanischen Soaps konstruiert werden, aber auch wie sehr Schauspieler dieses Genres austauschbar sind«, wie Phil Collins in einem Interview preisgibt.

Peter Zorn

Regisseur Film

Victor Orozco Ramirez

(*1974, Mexiko)
Victor Orozco Ramirez
Victor Orozco Ramirez wurde 1974 in Mexiko geboren und schloss dort ein Industriedesign-Studium an der Universität von Guadalajara ab. In Guadalajara wurden auch erstmals seine Installationen und Fotografien im Kunstatelier „Gremioproarte“ und im Museum für zeitgenössische Kunst gezeigt.
Seit 2003 lebt Ramirez in Deutschland. Er studierte an der HfbK Hamburg Dokumentarfilm. Reality 2.0 ist sein Master-Abschlussfilm. Seit 2005 organisiert Ramirez zudem in Mexiko und Deutschland das Kurzfilmfestival „ambulart“.

 

Reality 2.0

Es war Herbst, als ich nach Deutschland kam. Ich dachte, an diesem für mich exotischen Ort, könnte ich mich von Mexiko ein wenig distanzieren, aber ich habe mich geirrt. Die Narcos haben mich brutal eingeholt.

Eine Doku-Animation über die endlose Spirale der Drogengewalt in Mexiko.

 

Bjørn Melhus

(*1966, Deutschland)
Bjørn Melhus

Bjørn Melhus, geboren 1966, ist ein deutsch-norwegischer Medienkünstler. Seine Methode der Fragmentierung, Zerstörung und Wiederherstellung bekannter Figuren, Themen und Strategien der Massenmedien eröffnet nicht nur ein Netzwerk neuer Interpretationen und kritischer Kommentare, sondern definiert auch das Verhältnis zwischen Massenmedien und Zuschauern neu. Bjørn Melhus’ Werk, ursprünglich im Kontext des Experimentalfilms verortet, wurde auf zahlreichen internationalen Filmfestivals gezeigt und preisgekrönt.

Hecho En Mexico

Bjørn Melhus ist einer der bekanntesten deutschen Kurzfilmemacher und Medienkünstler. In Hecho en México (Made in Mexiko) sucht er – als bis an die Zähne bewaffneter, berittener Hilfssheriff, der von den traditionellen Charros (cowboys) inspiriert ist – Ordnung zu schaffen in einem Land, das zunehmend militarisiert wird. Regulärer Polizei und offiziellen Streitkräften stehen paramilitärischen Gruppen aller Art, Milizen und privaten Sicherheitsdienste gegenüber, wobei die Grenzen zwischen den einzelnen Gruppierungen immer durchlässiger werden. In seinen Arbeiten beschäftigt sich Melhus mit den Möglichkeiten einer kritischen Rezeption der durch die Massenmedien be- und gesetzten Themen, Figuren und Wahrnehmungsmuster. Das Video Hecho en México entstand für Die Kunst der Unabhängigkeit: Der zeitgenössische Pulsschlag (2010), ein regionales Projekt des Goethe-Instituts, das Intellektuelle und Künstler aus Lateinamerika und aus Deutschland zum Dialog einlädt.
Autor: Inke Arns

 

Martha Colburn

(*1971, Baltimore)
Martha Colburn
Martha Colburn (Baltimore, 1971) ist Filmemacherin und Multimedia-Künstlerin. Sie studierte am Maryland Institute College of Art in Baltimore und an der Rijksakademie in Amsterdam. 1994 begann Coburn mit filmischen Experimenten mit 16mm- und Super 8 Projektoren.
2010 wurde ihr Film Triumph of the Wild in die Sammlung des Museum of Art in Philadelphia sowie in die des MoMA in New York aufgenommen. Arbeiten von Martha Colburn befinden sich u.a. in der Sammlung von Monique Burger (Schweiz), dem Frans Hals Museum De Hallen (Niederlande), der Sammlung des Stedelijk Museum (Amsterdam) und der Chadha Art Collection (London/Amsterdam).

 

Secrets of Mexuality

Auf drückende Weise und reich an Details ergründet der Film in rasch wechselnden Bildkaskaden das eigenartige Reich mexikanischer Wrestling- und Kitschbilder.
Der Film ist als Animation bearbeiteter Fotos gebaut, die mit elementaren Formen (Kreisen, Linien und Flächen) kombiniert werden. Die Bildfolge und Bewegung der Formen folgt im Schnitt einer rasanten Autofahrt und hektischen Jazzklängen. In den Bildern selbst tanzt ein Potpourri aus Teufeln und Skeletten, Geschlechtsteilen und Muttermilch, entblößten Oberkörpern und Brüsten. Themen von Sex, Tod und Gewalt werden berührt. In rohen, ruckartigen Wandlungen öffnet sich so ein assoziativer Strom von Bildern zu mexikanischem sexuellem Kitsch.

Phil Collins

(*1970)
Phil Collins

Phil Collins wurde in Runcorn (UK) geboren und lebt in Berlin und Glasgow. Seine Filme, Videos und Fotografien werden weltweit in Museen, Galerien und Filmfestivals gezeigt. 2001 erhielt Collins den Paul Hamyln Foundation Award for Visual Art und wurde 2006 für den Turner Prize nominiert.

 

soy mi madre

Vor dem Hintergrund eines konzeptuellen Ansatzes von Film und Fotografie, untersucht Phil Collins die Nuancen sozialer Beziehungen an verschiedenen Orten und in globalen Gemeinschaften. In soy mi madre setzt er sich mit Telenovelas, einem der populärsten Produkte Lateinamerikas, auseinander. Dieses Format verwertet den globalen Markt in der Artikulation und Behauptung von kulturellen Unterschieden, während es gleichzeitig als ein mächtiges Werkzeug der Selbstdarstellung und Umdeutung des kolonialen Vermächtnisses fungiert. Soy mi madre wurde in Mexiko Stadt gedreht und weist die gewöhnliche Struktur einer Telenovela auf. Der Film basiert auf Erzählungen von Liebe, Verrat sowie Familienintrigen und erforscht die komplexen Machtdynamiken zwischen ungleichen Akteuren. In einer Besetzung aus bekannten mexikanischen Fernsehstars handelt er von einer verwöhnten Hausherrin mit aufgebrachter Dienerschaft, die ein dunkles, unter der Oberfläche kochendes Familiengeheimnis mit sich trägt, das zu einem unvermeidbaren dramatischen Finale führt. Ideen von Rollenspiel und Performance, Masken und Spiegeln, Symbolen und Ritualen umkreisend, konzipiert soy mi madre vergängliche und unausgewogenende soziale Rollen, die durch das ihnen inhärente Potential für Theatraliät und Gewalt definiert werden.

 

México Adentro (Mexiko von innen)

Samstag, 6. Oktober 2012 - 21:15

Von Eva Sangiorgi

Das Programm beginnt mit La pintura contrataca: Colección Primavera / Verano 2012 von Adriana Lara, einem Videoclip für die neue Werbecampagne der Modemarke, die in der neuen Saison mit dem umwerfenden Foulard im Vintage-Style, dem Trendsetter des Frühjahrs, den Modemarkt erobert hat. Wir waren hin und weg. Für Adriana Lara sind kreatives Schaffen und subtile Ironie untrennbar verbunden. Der Titel, der ihr als Inspiration für diese Arbeit diente, stammt aus einem Artikel, der in einer der größten Zeitungen Mexikos erschienen ist. Er bezieht sich auf den Versuch einiger mexikanischer Kunsthändler, der Malerei wieder den zentralen Platz einzuräumen, der ihr einst als offizieller, institutioneller Kunst zustand und den sie verlor, als neue Formen des künstlerischen Ausdrucks aufkamen, darunter auch die der genannten Künstlerin. Selbstironie. Der Artikel impliziert jedoch einen weiteren wichtigen Aspekt dieses Themas, in Adrianas Film übersetzt in eine gemeinsame Kritik: Der Kunstmarkt bestimmt Trends, die sich vom theoretischen bzw. ideologischen Diskurs wegbewegen und dabei Reaktionen auf globaler Ebene auslösen. Die Folge ist die unweigerliche Freigabe und der Verlust der lokalen Identität – in der Kunst wie in der Modewelt. Der Film ist der zweite Teil eines Projektes, das im November 2011 mit einer Fashion Show / Performance in einer Galerie in Mexiko City begann. Bei beiden Gelegenheiten zeichnete Emilio Acevedo für die Musik verantwortlich, der vor einigen Jahren schon gemeinsam mit Adriana Lara an einem ziemlich respektlosen Projekt gearbeitet hat, an das sich viele sicher erinnern: Lasser Moderna.

Nuevo Dragón City behandelt das Thema Identität von einem völlig anderen und erstaunlicherweise einmaligen Blickwinkel aus. Wer würde in einem mexikanischen Video eine chinesische Gemeinde erwarten? Allerdings wird hier auf ein Ereignis Bezug genommen, das in den Lokalnachrichten Schlagzeilen machte. Eine Gruppe mexikanisch-chinesischer Teenager hatte sich in einem verlassenen Gebäude in Tijuana verbarrikadiert. Hier spiegelt sich eine vielfältigere Gesellschaft wider als in dem folkloristischen Einheitsbild, welches Mexiko im Ausland hat. Es ist eine hybride Welt, wie so viele andere Orte der Welt auch. Das Ereignis selbst wird in der Arbeit von Sergio de la Torre reproduziert. Sie zeigt die Reaktion der jungen Leute auf eine äußere Umgebung, von der sie sich freiwillig isolieren, weil sie sich irgendwie zurückgewiesen fühlen. Der Film porträtiert eine isolierte Gruppe von Menschen, die unfähig sind, ihre Identität an die Veränderungen der sozialen und historischen Umstände anzupassen. Diese Gruppe wird zum Symbol für Grenzregionen ganz allgemein, hier dargestellt anhand von Tijuana an der Grenze zu den USA; ein Ort, an dem Mexikos Verhältnis zu seinem mächtigen nördlichen Nachbarn ein Dauerthema ist, welches gleichzeitig und paradoxerweise eine andere Macht ignoriert, die längst dabei ist, sich innerhalb der eigenen Grenzen zu entwickeln.

Fernando Palma Rodríguez ist Nahua und gehört damit einer Volksgruppe an, die in der mexikanischen Hauptstadt schon sehr früh ausgegrenzt wurde. Mit seiner Arbeit reagiert er auf den ständig wachsenden, homogenisierenden Kapitalismus, eine Reaktion, deren Ziel es ist, den ursprünglichen Stimmen der einheimischen Kultur Mut zu machen. In ihrem künstlerischen Diskurs bedienen sich politisch und ideologisch argumentierende kritische Stimmen der Folklore, um Lokalismus zu überwinden und mit einer globalen und technologischen Kultur zu verschmelzen (der Künstler hat ein technisches Studium absolviert), was einen neuen, ironisch aufgeladenen Mystizismus schafft. In Si no fuera por estos momentos verwandelt sich der Kojote, ein Symbol der indigenen Kultur, in einen neuen Fetisch, ein Symbol dieser aggressiven postmodernen Evolution und einer noch zu definierenden Subkultur. Das Video aus dem Jahre 2000 besitzt eine Neunziger-Jahre-Ästhetik und eine seltsame Erzählstruktur, die sich aus kurzen Episoden und rituellen Tänzen zusammensetzt. Der Kojote und merkwürdige Robotergötzen, die sich durch die Stadt bewegen und die man an den heiligen Stätten einer präkolumbianischen Kultur findet, dienen als symbolische Elemente einer Kultur, die tief in der Vergangenheit verwurzelt ist und mit Leuten in Kontakt steht, die nichtsdestotrotz gewillt sind – oder gezwungen – an Verkehrskreuzungen Windschutzscheiben zu waschen.

Aus diesem Grund wandelt der neue Mutantengötze durch die Straßen der Stadt, dieselben Straßen, die wir auch in Sarah Minters Video finden, einer visuellen Symphony des Innenstadtbereichs von Mexiko City, von den Straßenverkäufern, die ihre Stände aufbauen, bis zur Interaktion der dort lebenden Menschen. Der Singsang der Stimmen und das repetitive Anpreisen der Waren verschmelzen mit dem Filmton und machen diese große Stadt erfahrbar. Street Symphony verstärkt die Geräusche und Töne, die unsere alltäglichen Aktivitäten begleiten, und hebt ihre Besonderheiten hervor. Das vor einigen Jahren gedrehte Video sah das Verschwinden dieser Art von damals schon prekärem Leben auf den Straßen voraus. Für die Unterschicht stellt der ständig weniger werdende Straßenverkauf die einzig »legale« Alternative zur Arbeitslosigkeit dar, und das Video fordert in gewisser Weise ein Recht auf Nutzung der eigenen Straßen durch die Stadtbevölkerung. In einem Versuch, den Wahnsinn und die Enge dieser Megastädte wiederzugeben sowie die Energie und Intensität ihrer historischen Innenstadtbereiche, werden die Bilder wiederholt und fragmentiert.

Edgardo Aragón, dessen Arbeit diesen Teil des Programms beschließt, ist ein junger Künstler aus Oaxaca. Seine filmische Arbeit beschäftigt sich mit aktueller Politik, den Drogenkriegen, die das Land zugrunde richten, und mit den gesellschaftlichen Phänomenen, die Mexiko beeinflussen. Trotz der Ernsthaftigkeit seiner Themen gelingt es dem Künstler, zwischen den Ereignissen und den Betrachtern eine Distanz zu schaffen, indem er erstere in Theaterstücke und Inszenierungen übersetzt, welche die komischen Aspekte der dargestellten Situationen zutage fördern. Matamoros ist die Geschichte eines alten Drogenschmugglers. Der Hauptdarsteller, Pedro Vázquez Reyes, schildert Treffen, Übergaben und bewaffnete Auseinandersetzungen im Detail und verleiht dabei jeder Figur ihre eigene Stimme, voller Wärme und Heiterkeit. Edgardo Aragón entscheidet sich dafür, die geschilderten Ereignisse im Film nachzuspielen, doch passen die Bilder nicht exakt zu den Worten, sodass zwischen der Geschichte und dem Publikum ein Raum entsteht, der die grauenvollen, fürchterlichen Anekdoten in eine entfernte, absurde Welt transponiert. Überraschend ist, dass die Geschichte auf einer Reise beruht, die der Vater des Künstlers tatsächlich unternommen hat, als er Drogen von Oaxaca über die USA nach Tamaulipas brachte. Dennoch ergeht kein moralisches Urteil, und die Bilder, mit denen er die Worte illustriert, schaffen es, eine parallel zur Geschichte verlaufende Reise zu kreieren, bei der das Majestätische der Landschaft einen Gegensatz zur Resignation ihrer Bewohner und dem Engagement bildet, das sie für ihr Überleben bringen. 

Der folgende Film, Efemérides, ist ebenfalls von Edgardo Aragón. Der Titel bezieht sich auf Jahresfeiern historischer Ereignisse mit patriotischer Bedeutung. Drei Personen lesen vor der Kamera gleichzeitig einen Text, was die Worte bedeutungslos erscheinen lässt. Die frontale Präsentation und der Soldat, der mit seiner Trompete das Ereignis eröffnet und beschließt, verstärken die Theatralik. Die wenigen Worte, die man erhaschen kann, verraten, dass es sich bei dem in einer informellen und vulgären Sprache verfassten Text um den öffentlichen Protest gegen Machtmissbrauch handelt. Der Titel selbst unterstreicht die Ironie: Die Forderung der Bürger wird von niemandem gehört, und die Regierung wird daraufhin nichts unternehmen. Das Ergebnis ist ziemlich lustig und absurd.

Die unterschiedlichen Filme spiegeln ein im Wandel befindliches Land und tun dies mit in jeder Hinsicht starken politischen Untertönen. In dem Bewusstsein, dass die Auswahl nur sehr limitiert sein kann, möchte dieses Programm dennoch Vielfalt präsentieren. Unabhängig von den Wegen, die ihre Macher eingeschlagen haben, teilen die Filme eine große Bandbreite an Forderungen und Standpunkten. Die Künstler reflektieren ihr Land mit großem Respekt für die Traditionen, die es hervorgebracht haben, und verbergen dabei nicht immer ihren Sinn für beißende Ironie.

Eva Sangiorgi

Regisseur Film

Adriana Lara

(*1978, Mexiko)
Adriana Lara

Adriana Lara wurde 1978 in Mexiko geboren und lebt in Mexiko-Stadt. In ihrer künstlerischen Arbeit untersucht Lara Bedingungen und Gegebenheiten des Kunstsystems und reflektiert kritisch verschiedene Ansätze und Formate, die sich in der Kunst etabliert haben. Gemeinsam mit Fernando Mesta und Agustina Ferreyra gründete sie 2003 das kuratorische Kollektiv Perros Negros. Sie ist Herausgeberin von Pazmaker, einer vierteljährlichen Kunstpublikation sowie Mitglied der Band Lasser Moderna. Ihre Arbeiten wurden u.a. in Einzelausstellungen im Utah Museum of Fine Arts, Salt Lake City, bei Air de Paris, Paris, und im Gaga Arte Contemporáneo, Mexiko-Stadt, gezeigt. An Gruppenausstellungen nahm sie in der Kunsthalle Basel, im New Museum, New York und im Palais de Tokyo, Paris, teil.

 

La Pintura Contrataca: Colección Primavera/Verano 2012

La pintura contrataca: Colección Primavera / Verano 2012 von Adriana Lara ist ein Videoclip für die neue Werbekampagne der Marke, die den Bekleidungsmarkt eroberte. Ihre neue Kollektion von Foulards in einem auffälligen Vintage-Style setzt den Trend für diesen Frühling. Und wir fallen darauf hinein. Für Adriana Lara ist der kreative Akt unvermeindlich an eine subtile Ironie geknüpft. Der Titel der Arbeit stammt aus einem Artikel, der in einer der größten mexikanischen Zeitungen erschienen ist. Dieser bezog sich auf den Versuch von einigen mexikanischen Kunsthändlern die zentrale Rolle der Malerei als offizielle und institutionelle Kunstform zurück zu erobern. Diese Bedeutung hatte die Malerei mit dem Aufkommen neuer Ausdrucksformen – wie der Kunst von Adriana Lara selbst – verloren. Selbstironie. Der Artikel jedenfalls impliziert einen weiteren wichtigen Aspekt, der filmisch in eine geteilte Kritik übersetzt wurde: Der Kunstmarkt produziert Trends, die sich vom theoretischen oder ideologischen Diskurs entfernen und dennoch eine globale Reichweite aufweisen. Die Konsequenz ist eine unvermeidliche Homogenisierung und ein Verlust von lokaler Identität – sowohl im Feld der Kunst als auch in der Welt der Mode. Der Film ist der zweite Teil eines Projekts, das im Novermber 2011 mit einer Modenschau in einer Galerie in Mexiko-Stadt began. Zu beiden Teilen des Projekts kam die Musik von Emilio Acevedo, der Adriana Lara bereits vor einigen Jahren während eines kühnen Projekts, an das sich viele höchstwahrscheinlich erinnern, begleitete: Lasser Moderna.     
Autor: Eva Sangiorgi

 

Sergio de la Torre

(*1967, Mexiko)
Sergio de la Torre
Sergio de la Torre wurde in Tijuana, nahe der Grenze zu den USA geboren. Er arbeitet als Filmemacher, Fotograf und Performance-Künstler und unterrichtet Fotografie und Film an der University of San Francisco. Er ist Mitbegründer der 1995 formierten Performance- und Installations-Gruppe Los Tricksters. Thematische Schwerpunkte seiner künstlerischen Arbeit bilden seine Beschäftigung mit der problematischen Arbeitssituation in den Fabriken an der mexikanischen Grenze, seine Auseinandersetzung mit Fragen zur Diaspora und zur Identitätspolitik.
Seine Arbeiten wurden u.a. auf der Bienal Barro de America im Museo de Bellas Artes in Caracas, Venezuela; auf dem Cleveland Performance Art Festival, in Cleveland, Ohio; dem Centro Nacional para las Artes in Mexico City; and in San Francisco im DeYoung Museum und dem Yerba Buena Center for the Arts gezeigt.

 

Nuevo Dragón City

Nuevo Dragón City richtet seinen Blick auf Identität aus einer gänzlich anderen und überraschend einzigartigen Perspektive. Wer würde erwarten eine chinesische Community in einem mexikanischen Video zu finden? Wie auch immer, das Video bezieht sich jedenfalls auf ein lokales, in der Presse diskutiertes Ereignis, in dem sich  eine Gruppe mexikanisch-chinesischer Teenager in einem verlassenen Gebäude in Tijuana verbarrikadiert. Es reflektiert eine diversere Gesellschaft als das folklorische, homogene Bild, welches das Land im Ausland hat. Es ist eine hybride Welt, wie so viele andere Teile der Welt. Das Ereignis, welches die jungen Leute zustande brachten, wird in der Arbeit von Sergio de la Torre verdoppelt. Er portraitiert eine Reaktion an die Außenwelt, von der sich die Teenager freiwillig isoliert haben, weil sie sich auf verschiedene Weisen abgelehnt fühlen. Der Film portraitiert eine isolierte Gruppe von Menschen, die unfähig sind ihre Identität an die sozialen Veränderungen und die historischen Begebenheiten anzupassen. Diese Gruppe symbolisiert Grenzgebiete generell und wird durch Tijuana an der US-amerikanischen Grenze verkörpert. Ein Ort, an dem Mexikos Beziehung zu dem mächtigen Norden ein ständiger Diskussionsgegenstand ist und der gleichzeitig auf paradoxe Weise eine andere Macht, die innerhalb der eigenen Grenzen aufkommt ignoriert.
Autor: Eva Sangiorgi

Fernando Palma Rodríguez

(*1957, Mexiko)
Fernando Palma Rodríguez
Fernando Palma Rodríguez wurde in Atocpan-San Pedro, Mexiko geboren und lebt und arbeitet in London. Er absolvierte ein Ingenieurstudium in Mexiko, studierte u.a. Kunst und Kunstgeschichte sowie Bildhauerei in London und war Stipendiat an der Rijksakademie in Amsterdam.
Diese unterschiedlichen Fachrichtungen spiegeln sich in seinen künstlerischen Arbeiten wieder. Rodríguez´ Kunst kreist um Fragen der Technologie, Ökonomie, Kunst und Themen der mexikanischen Mythologie.

Si no fuera por estos momentos

Fernando Palma Rodriguez stammt aus der Nahua Community, die in Mexiko Stadt schon sehr früh marginalisiert wurde. Seine Arbeit stellt eine Reaktion auf den ständig wachsenden und homogenisierenden Kapitalismus dar. Eine Reaktion dessen Ziel es ist die ursprüngliche Haltung indigener Kultur zur Welt zu befördern. In seinem künstlerischen Diskurs, nutzen politische und ideologische Kritiker Folklore, um den Lokalpatriotismus zu transzendieren und in in eine globale und technologische (der Künstler studierte Ingenieurwissenschaften) Kultur zu überführen, so wird ein neuer Mystizismus produziert, der von einem starken ironischem Unterton durchzogen ist. In Si no fuera por estos momentos verwandelt sich ein Kojote, ein Symbol indigener Kultur, in einen neuen Fetisch, in ein Symbol der aggressiven postmodernen Evolution und einer noch nicht definierten Subkultur. Das Video, im Jahr 2000 gedreht, hat die Ästhetik der 1990er Jahre und eine eigenartige narrative Struktur, die auf kurzen Episoden und rituellen Tänzen aufbaut. Der Kojote und merkwürdige, roboterhafte Götzenbilder, symbolische Elemente einer in der Vergangenheit verwurzelten Kultur, bewegen sich durch die Stadt und suchen heilige Orte der vor-kolumbianischen Kultur auf. Sie stehen im Kontakt mit Menschen, die noch immer freiwillig oder gezwungener Maßen an Kreuzungen Windschutzscheiben putzen.

 

Sarah Minter

(*1953, Mexiko)
Sarah Minter

Sarah Minter wurde 1953 in Puebla geboren. In den frühen 1980er Jahren realisierte sie ihre ersten Filme auf Super 8 und 16mm Material und arbeite an Videoinstallationen. Wenig später begann sie in den Bereichen Redaktion, Beleuchtung und Schnitt fürs Fernsehen tätig zu sein. Für ihre Filme wurde sie mit unterschiedlichen nationalen und internationalen Preisen bedacht, darunter dem Coral Award des International Film Festival von Havana, dem Pitirri Award des International Film Festival in San Juan Puerto Rico und dem Spezial-Preis des EthnoFilmfests in Berlin. Neben ihrer Arbeit als Künstlerin unterrichtet sie an der  Iberoamerikanische Universität und am Centro Nacional de las Artes in Mexico Stadt.

 

Street Symphony

Sarah Minters Video ist eine visuelle Symphonie der Innenstadt von Mexiko-Stadt, von den Straßenverkäufern, die ihre Läden aufbauen, bis hin zu ihrer Interaktionen mit den Passanten. Ihr Singsang und ihre sich immer wiederholenden Ausrufe, die sich an interessierte Käufer richten, fließen mit dem Klang des Films zusammen und produzieren so die Erfahrung dieser großartigen Stadt. Street Symphony betont den Lärm und den Klang, welcher alltägliche Aktivitäten begleitet und arbeitet ihren Charakter heraus. Das vor einigen Jahren gedrehte Video ahnte das Aussterben des bereits prekären Straßenlebens voraus. Obwohl der Straßenverkauf immer weiter zurückgeht, bedeutet er für die Unterschicht die einzige „legale“ Alternative zur Arbeitslosigkeit. Minter’s Film fordert das Recht der Bevölkerung auf die Beanspruchung ihrer Straßen ein. Die repetitiven und fragmentierten Bilder von Street Symphony sind ein Versuch die charakteristische Ekstase und die Dichte dieser Megalopolis darzustellen sowie die Energie und die Intensität der historischen Innenstadt zu portraitieren.
Autor: Eva Sangiorgi

 

Edgardo Aragón

(*1985, Mexiko)
Edgardo Aragón

Edgardo Aragón ist ein junger Künstler aus Oaxaca. In seinen Filmen beschäftigt er sich mit aktuellen politischen Themen, den verheerenden Auswirkungen der Drogenkriege in Mexiko und damit verbundenen gesellschafltichen Phänomenen des Landes. Ungeachtet der Schwere seiner Sujets gelingt es Aragón, eine gewisse Distanz zwischen den Ereignissen und dem Betrachter zu schafffen, indem er erstere in seinen Filmen als Schauspiel inszeniert und dabei die absurden Aspekte der dargestellten Situtationen offenbart.

Efemérides

Der Ausdruck Efemérides bezieht sich auf die alljährliche Feier eines historischen Ereignisses mit patriotischer Bedeutung. Drei Menschen lesen, während sie gefilmt werden, gleichzeitig einen Text vor, sodass die gesprochenen Worte sinnlos werden. Die Schauspielkunst wird durch die frontale Präsentation und durch den Soldaten, der das Ereignis mit einer Trompete eröffnet und beendet, betont. Die wenigen Worte, die wir aufschnappen können, lassen darauf schliessen, dass der informelle und vulgäre Text ein öffentlicher Protest gegen den Machtmissbrauch bestimmter Bürger ist. Die Ironie wird bereits im Titel selbst deutlich: Die Forderung der Menschen kann von niemandem gehört werden und die Regierung wird in keiner Weise darauf reagieren. Das Ergebnis ist vielmehr witzig und absurd. 
Autor: Eva Sangiorgi

Edgardo Aragón

(*1985, Mexiko)
Edgardo Aragón

Edgardo Aragón ist ein junger Künstler aus Oaxaca. In seinen Filmen beschäftigt er sich mit aktuellen politischen Themen, den verheerenden Auswirkungen der Drogenkriege in Mexiko und damit verbundenen gesellschafltichen Phänomenen des Landes. Ungeachtet der Schwere seiner Sujets gelingt es Aragón, eine gewisse Distanz zwischen den Ereignissen und dem Betrachter zu schafffen, indem er erstere in seinen Filmen als Schauspiel inszeniert und dabei die absurden Aspekte der dargestellten Situtationen offenbart.

Matamoros

Matamoros ist die Geschichte eines alten Drogenkuriers. Der Anführer, Pedro Vázquez Reyes, berichtet detailiert über Treffen, Übergaben sowie bewaffnete Auseinandersetzungen und gibt, mit Ausgelassenheit und Wärme jedem Charakter eine eigene Stimme. Edgardo Aragón entscheidet sich dafür die erzählten Ereignisse im Film nachzuspielen. Die Bilder passen jedoch nicht genau zu den Worten, so entsteht zwischen der Geschichte und uns Zuschauern einen Raum, in dem die fürchterlichen und grausamen Anekdoten in eine entfernte und absurde Welt verschoben werden. Das Überraschende ist, dass eine Reise von Vázquez Reyes Vater, der früher Drogen durch die USA, von Oaxaca nach Tamaulipas schmuggelte, die Grundlage des Films bildet. Trotzdessen wird kein moralisches Urteil gefällt. Die Bilder, die zu den Worten geliefert werden, sind imstande eine Parallele zu der Geschichte zu entwickeln, in welcher die majestätische Landschaft im Kontrast zu der Resignation ihrer Bewohner und dem Einsatz, den sie auf sich nehmen, um zu überleben, steht.  
Autor: Eva Sangiorgi

El Topo

Samstag, 20. Oktober 2012 - 23:59

El Topo (Der Maulwurf) erhielt als surrealer Anti-Western und Midnight Movie um 1970 Kultstatus in den USA. Der Revolverheld El Topo reitet mit seinem Sohn durch die Wüste und stößt auf ein Dorf, dessen Bewohner einem Massaker zum Opfer fielen. Fortan begibt er sich auf die Suche nach den Mördern, findet und rächt sie. Er nimmt die Frau des Anführers auf deren Drängen auf seine Reise mit und lässt seinen Sohn zurück. Als Liebesbeweis gegenüber der neuen Begleiterin nimmt er den Kampf mit den vier unbesiegbaren Meistern der Wüste auf. Jedoch bringt ihm der Sieg keine Genugtuung. Eine Pistolenschützin erschießt El Topo und reitet mit seiner Begleitung davon.

Im zweiten Teil des Films wird El Topos Körper von einer Gruppe missgebildeter Menschen in eine Höhle gebracht und ähnlich einer Gottheit verehrt. Nach vielen Jahren erwacht er und setzt sich zum Ziel, einen Tunnel zu bauen, durch den die Aussätzigen die Höhle verlassen können, in der sie jahrelang gefangen waren.

El Topo, Alejandro Jodorowsky, MX 1970, 125 min